DER CHRONOLOGISCHE ABLAUF DER GESCHICHTE DER HOHENSTAUFER



15. März 1077 Rudolf von Rheinfelden, Herzog von Schwaben, wird zum Gegenkönig gegen den deutschen König Heinrich IV. erhoben. Dieser setzt ihn als Herzog ab. Beginn des Bürgerkrieges.
Ostern 1079 Friedrich von Hohenstaufen wird von Heinrich IV. mit dem Herzogtum Schwaben belehnt und mit seiner Tochter Agnes von Waiblingen verheiratet.
11. August 1081 Schlacht bei Höchstädt, erste Schlacht zwischen Staufer und Welfen; Sieg Welfs IV., des Herzogs von Bayern, über Friedrich.
1090 Fertigstellung der Burg Hohenstaufen.
1098 Friedrich wird von Welf IV. als Herzog von Schwaben anerkannt; Ende des Bürgerkrieges. 8. November
1101 Tod Welfs IV.
1105 Tod Friedrichs. Neuer Herzog wird Friedrich der Einäugige.
7. August 1106 Tod Heinrichs IV. Sein Sohn und Mitkönig Heinrich V. wird Alleinherrscher.
23. Mai 1125 Tod Heinrichs V., Aussterben des salischen Kaiserhauses.
13. September 1125 Lothar von Supplinburg, Herzog von Sachsen, wird durch Bestechung zum neuen König gewählt. Friedrich und sein Bruder Konrad, Herzog von Ostfranken, anerkennen Lothar nicht. Beginn eines neuen Bürgerkrieges.
18. Dezember 1127 Konrad wird zum deutschen Gegenkönig gewählt.
22. Juni 1128 Konrad wird zum König von Italien gekrönt. Papst Honorius II. belegt ihn mit dem Kirchenbann.
1135 Die Staufer zehen sich kurz zurück, Konrad dankt ab.
4. Dezember 1137 Tod Lothars III.
7. März 1138 Konrad wird zum neuen König gewält.
Juli 1138 Reichstag zu Augsburg: Konrad fordert Heinrich den Stolzen, Enkel Welfs IV., auf, eines seiner Herzogtümer Bayern oder Sachsen aufzugeben.
August 1138 Reichstag zu Würzburg: Heinrich der Stolze verliert Sachsen.
Dezember 1138 Reichstag zu Goslar: Heinrich verliert auch Bayern.
20. Oktober 1139 Tod Heinrichs des Stolzen. Sein Bruder Welf VI. und seine Schwiegermutter Richenza (die Witwe Lothars III.) führen den Krieg weiter.
21. Dezember 1140 Schlacht bei Weinsberg; Sieg Konrads über Welf VI.
10. Juni 1141 Tod Richenzas.
18. Oktober 1141 Tod Leopolds IV. von Österreich
1. Mai 1142 Reichstag zu Frankfurt: Heinrich der Löwe, der Sohn Heinrichs des Stolzen, wird mit dem Herzogtum Sachsen belehnt und Heinrich Jasomirgott, Leopolds Bruder, mit dem Herzogtum Bayern; Heinrich Jasomirgott heiratet Gertrud, die Witwe Heinrichs des Stolzen. Ende des Bürgerkrieges.
4./6. April 1147 Tod Friedrichs.
Ende Mai 1147 Konrad bricht mit Ludwig VII., König von Frankreich, zum 2. Kreuzzug auf.
Oktober 1147 Vernichtung des deutschen Heeres durch die Seldschuken.
24.-28. Juli 1148 Belagerung von Damaskus: Niederlage Ludwigs und Konrads.
1149 Bündnis mit dem byzanthinischen Kaiser Manuel I. und Rückkehr Konrads nach Deutschland. Erneuter Bürgerkrieg gegen Welf VI.
Februar 1150 Schlacht bei Flochberg; Niederlage Welfs VI. gegen Konrad.
1152 Frieden zwischen Welf und Konrad; Verzicht Welfs auf Bayern und Belehnung mit der Markgrafschaft Tuszien, dem Herzogtum Spoleto und den Fürstentümern Sardinien und Korsika.
15. Februar 1152 Tod Konrads. 9. März
1152 Wahl seines Neffen Friedrichs I. zum König.
23. März 1153 Konstanzer Vertrag zwischen Friedrich und Papst Eugen III.: Verpflichtung Friedrichs gegen Sizilien und Byzanz zu kämpfen und Versprechen Eugens, ihn zum Kaiser zu krönen.
8. Juli 1153 Tod Eugens.
1154-1155 Erster Italienzug.
18. Juni 1155 Kaiserkrönung durch Papst Hadrian IV.
8. September 1156 Privilegium minus: Belehnung Heinrichs des Löwen mit dem Herzogtum Bayern und Heinrichs Jasomirgott mit dem neugeschaffenen Herzogtum Österreich.
1158-1162 Zweiter Italienzug.
November 1158 Reichstag von Roncaglia, Rainald von Dassel, deutscher Reichskanzler, erläßt die Roncalischen Gesetze zur Unterwerfung Italiens.
Mai 1159 Rainald wird zum Erzbischof von Köln erhoben.
1. September 1159 Tod Hadrians IV.
7. September 1159 Doppelwahl: Alexander III. und Viktor IV. werden Päpste.
Februar 1160 Synode von Pavia: Anerkennung Viktors durch Friedrich.
24. März 1160 Alexander exkommuniziert Friedrich.
1. März 1162 Vernichtung Mailands durch die deutschen Truppen.
1163 Dritter Italienzug: Zusammenschluss der lombardischen Städte zum Veroneser Bund.
20. April 1164 Tod Viktors.
22. April 1164 Rainald lässt Paschalis III. zum Nachfolger wählen.
1166-1168 Vierter Italienzug.
Juli 1167 Eroberung Roms, Vertreibung Alexanders und Einsetzung von Paschalis.
Aug./Sept. 1167 Kurz darauf Ausbreitung einer Seuche im deutschen Heer und vollständige Vernichtung. Erweiterung des Veroneser Bundes zum Lombardischen Bund.
14. August 1167 Tod Rainalds.
1174-1178 Fünfter Italienzug.
14./15. April 1175 Verhandlungen von Montebello scheitern; Fortführung des Krieges.
20. Mai 1176 Schlacht bei Legnano; Niederlage Friedrichs gegen den Lombardischen Bund.
1. August 1177 Frieden von Venedig: Sechsjähriger Waffenstillstand zwischen Friedrich und dem Lombardischen Bund, Lösung vom Kirchenbann und Verzicht Alexanders auf die Mathildischen Güter für 15 Jahre.
Januar 1180 Reichstag zu Würzburg: nach zahlreichen Klagen wird Heinrich dem Löwen in Abwesenheit seiner Herzogtümer für verlustig erklärt. Feldzug Friedrichs gegen Heinrich.
16. September 1180 Otto von Wittelsbach wird neuer Herzog von Bayern, das Herzogtum Sachsen wird zerschlagen.
30. August 1181 Tod Alexanders.
16. November 1181 Reichstag von Erfurt: Kapitulation Heinrichs und Verbannung nach England.
20. Juni 1183 Frieden von Konstanz: Anerkennung des Lombardischen Bundes durch Friedrich und Verzicht auf die Roncalischen Gesetze.
27. Januar 1186 Heirat Heinrichs VI., des Sohnes Friedrichs, mit Konstanze, der Erbin des Königreiches Sizilien.
11. Mai 1189 Aufbruch Friedrichs zum 3. Kreuzzug.
18. November 1189 Tod Wilhelms des Guten, des Königs von Sizilien. 18. Januar
1190 Tankred von Lecce, ein unehelicher Vetter Wilhelms, wird zum Gegenkönig von Sizilien erhoben.
10. Juni 1190 Nach einigen Anfangserfolgen Tod Friedrichs im Fluß Saleph.
14. April 1191 Kaiserkrönung Heinrichs in Rom. Danach Sizilienfeldzug.
24. August 1191 Abbruch des Sizilienfeldzugs und Rückkehr nach Deutschland.
15. Dezember 1191 Tod Welfs VI.
20. Dezember 1192 Gefangennahme des Königs Richard I. Löwenherz von England durch Herzog Leopold V. von Österreich, der ihn an Heinrich VI. ausliefert.
5. November 1193 Aussöhnung mit den Welfen: Heinrichs Kousine Agnes heiratet Heinrich von Hannover, den Sohn Heinrichs des Löwen.
20. Februar 1194 Tod Tankreds.
März 1194 Freilassung Richards, der den Lehnseid schwört und 150.000 Silbermark Lösegeld zahlt.
Okt./Nov. 1194 Erneuter Sizilienfeldzug Heinrichs; Absetzung Wilhelms III., des Sohnes Tankreds und regelrechte Ausrottung des Hauses Hauteville.
25. Dezember 1194 Heinrich wird zum König von Sizilien gekrönt.
11. März 1195 Heinrich nimmt das Kreuz. April 1195 Byzanz macht sich tributpflichtig.
6. August 1195 Tod Heinrichs des Löwen.
Februar 1196 Der Erbreichsplan Heinrichs scheitert am Widerstand der Reichsfürsten und des Papstes.
25. Dezember 1196 Wahl von Heinrichs Sohn Friedrich zum deutschen König.
Anf. Sept. 1197 Beginn eines Kreuzzugs Heinrichs zur Eroberung von Byzanz.
28. September 1197 Tod Heinrichs; der Kreuzzug löst sich auf; Konstanze wird Regentin in Sizilien.
8. März 1198 Wahl von Heinrichs Bruder Philipp zum deutschen König.
17. Mai 1198 Krönung Friedrichs zum König von Sizilien und Verzicht auf deutsche Krone.
9. Juni 1198 Wahl Ottos IV., des Sohnes Heinrichs des Löwen, zum deutschen Gegenkönig.
28. November 1198 Tod Konstanzes von Sizilien. Papst Innozenz III. wird Vormund.
Wende 1200/1201 Innozenz exkommuniziert Philipp und anerkennt Otto.
27. Juli 1206 Schlacht bei Wassenberg: Sieg Philipps über Otto.
21. Juni 1208 Ermordung Philipps aus niederen Gründen durch Otto von Wittelsbach. Otto IV. wird allgemein anerkannt.
4. Oktober 1209 Kaiserkrönung Ottos durch Innozenz.
Herbst 1210 Otto versucht Sizilien an sich zu reißen und gerät mit Innozenz aneinander.
18. November 1210 Innozenz exkommuniziert Otto.
September 1211 In Deutschland wird Friedrich II. zum Kaiser gewählt; Beginn eines erneuten Bürgerkrieges.
9. Dezember 1212 Krönung Friedrichs zum deutschen König.
27. Juli 1214 Schlacht bei Bouvines: Sieg Königs Philipp II. August von Frankreich über Otto und König Johann Ohneland von England;endgültige Niederlage Ottos
23. Juli 1215 Friedrich wird in Aachen zum König gekrönt und nimmt das Kreuz.
16. Juli 1216 Tod von Innozenz III.
19. Mai 1218 Tod Ottos IV.
22. November 1220 Kaiserkrönung Friedrichs.
9. November 1225 Heirat Friedrichs mit Isabella von Brienne, der Erbin des Königreichs Jerusalem.
1226 Erneuter Zusammenschluss des Lombardischen Bundes auf 25 Jahre.
19. März 1227 Gregor IX. wird zum Papst gewählt.
Aug./Sept. 1227 Abbruch des Kreuzzugs aufgrund einer Seuche; Exkommunikation Friedrichs durch Gregor.
Juni 1228 Aufbruch zum 5. Kreuzzug.
18. März 1229 Nach einigen Verhandlungen Rückgewinnung Jerusalems ohne Blutvergießen; Selbstkrönung Friedrichs zum König von Jerusalem.
März 1229 Gregor verbündet sich mit dem Lombardischen Bund und fällt in Sizilien ein.
Juni 1229 Rückkehr Friedrichs nach Sizilien und Vertreibung der päpstlichen Truppen.
23. Juli 1230 Vertrag von San Germano: Friedrich garantiert dem Klerus Steuer-, Straf- und Gerichtsfreiheit und übergibt dem Kirchenstaat einige Grenzfestungen. 28. August 1230 Absolution Friedrichs.
15. August 1235 Endgültige Versöhnung mit den Welfen: Otto das Kind, Enkel Heinrichs des Löwen, wird mit dem neugeschaffenen Herzogtum Braunschweig-Lüneburg belehnt.
28. November 1237 Schlacht bei Cortenuova: Sieg Friedrichs über die Lombarden; Ablehnung eines Kompromißfriedens.
20. März 1239 Erneute Exkommunikation durch Gregor.
August 1241 Beginn der Belagerung Roms durch Friedrich.
22. August 1241 Tod Gregors.
25. Juni 1243 Innozenz IV. wird zum neuen Papst gewählt.
1. H. 1244 Abbruch der Belagerung Roms und Scheitern von Verhandlungen.
28. Juni 1244 Innozenz flieht nach Lyon.
23. August 1244 Jerusalem wird von Seldschuken erobert.
6. Mai 1245 Friedrich erreicht von Innozenz die Absolution, die jedoch kurz darauf widerrufen wird.
24. Juni 1245 Einberufung des Konzils von Lyon unter dem Vorsitz von Innozenz.
17. Juli 1245 Konzil von Lyon setzt Friedrichs als Kaiser ab.
22. Mai 1246 Wahl des Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen zum deutschen Gegenkönig.
5. August 1246 Schlacht bei Frankfurt: Sieg Heinrich Raspes über Friedrichs Sohn Konrad IV.
16. Februar 1247 Tod Heinrich Raspes.
1. November 1248 Neuer Gegenkönig wird Graf Wilhelm II. von Holland.
13. Dezember 1250 Tod Friedrichs.
13. April 1251 Innozenz exkommuniziert Konrad.
Oktober 1251 Konrad bricht nach Italien auf.
Oktober 1253 Unterwerfung Siziliens.
21. Mai 1254 Tod Konrads. Regent in Sizilien wird Friedrichs Sohn Manfred. Wilhelm wird in Deutschland allgemein anerkannt.
2. Dezember 1254 Schlacht bei Foggia: Manfred besiegt die päpstlichen Truppen.
7. Dezember 1254 Tod des Innozenz.
28. Juni 1256 Tod Wilhelms von Holland.
1. April 1257 Wahl des Königs Alfons X. des Weisen von Kastilien zum deutschen König, der Deutschland allerdings nie betritt.
17. Mai 1257 Wahl des Grafen Richard von Cornwall zum deutschen König, der sich insgesamt nur drei Jahre in Deutschland aufhält.
10. August 1258 Manfred setzt Konrads Sohn Konradin als König von Sizilien ab und erhebt sich selbst zum König.
5. Februar 1265 Klemens IV. wird zum neuen Papst gewählt.
9. Januar 1266 Klemens krönt den Grafen Karl von Anjou, den Bruder des Königs Ludwigs IX. des Heiligen von Frankreich, zum König von Sizilien.
26. Februar 1266 Schlacht bei Benevent: Niederlage und Tod Manfreds gegen Karl. Einkerkerung seiner Familie.
September 1267 Aufbruch Konradins nach Italien.
18. November 1267 Klemens exkommuniziert Konradin.
29. Juli 1268 Einzug Konradins in Rom.
24. August 1268 Schlacht bei Tagliacozzo: Niederlage Konradins gegen Karl.
8./9. Sept. 1268 Gefangennahme Konradins.
29. Oktober 1268 Enthauptung Konradins auf dem Marktplatz von Neapel.
29. November 1268 Tod des Klemens.
30. März 1282 Beginn der "Sizilianischen Vesper": Aufstand in Sizilien gegen Karl.
4. August 1282 Manfreds Schwiegersohn König Peter III. von Aragon erobert Sizilien. Karl bleibt König von Neapel.
7. Januar 1285 Tod Karls von Anjou.
31. Oktober 1318 Tod Heinrichs, des Sohnes Manfreds.



LISTE DER HOHENSTAUFER KÖNIGE UND KAISER DES DEUTSCHEN REICHES UND IHRE FRAUEN:

KONRAD III. Deutscher König (1127/38-1152)
Gertrud von Comburg Deutsche Königin + um 1130/31
Gertrud von Sulzbach Deutsche Königin + 1146
HEINRICH (VI.) Deutscher König (1147-1150)
Kaiser FRIEDRICH I. BARBAROSSA Deutscher König (1152-1190)
Adela von Vohburg Deutsche Königin + nach 1187
Maria Komnena von Byzanz + nach 1154
Beatrix von Burgund Deutsche Königin + 1184
Kaiser HEINRICH VI. Deutscher König (1190-1197)
Konstanze von Sizilien Deutsche Königin + 1198
PHILIPP I. VON SCHWABEN Deutscher König (1198-1208)
Irene von Byzanz Deutsche Königin + 1208
Kaiser FRIEDRICH II. ROGER Deutscher König (1196/1211-1250)
Sancha Prinzessin von Aragon + 1241/42
Konstanze von Aragon Deutsche Königin + 1223
Isabella von Brienne Deutsche Königin + 1228
Bianca Lancia die Jüngere Königin von Sizilien + 1234
Isabella von England Deutsche Königin + 1241
Gertrud von Babenberg Herzogin von Österreich + 1288
HEINRICH (VII.) Deutscher König (1220-1235)
Agnes Prinzessin von Böhmen + 1282
Margarete von Österreich Deutsche Königin + 1267
KONRAD IV. Deutscher König (1237/50-1254)
Elisabeth von Bayern Deutsche Königin + 1273

DIE HOHENSTAUFER ALS KÖNIGE VON JERUSALEM:

FRIEDRICH II. VON HOHENSTAUFEN 1225-1228
KONRAD II. VON HOHENSTAUFEN 1228-1254
Konrad III. (Konradin) von Schwaben, von Hohenstaufen 1254-1268
KONRAD III. Deutscher König † 1152
KONARD IV./Konrad II. Deutscher König/König von Jerusalem † 1254

DIE HOHENSTAUFER ALS KÖNIGE VON SIZILIEN:

HEINRICH König von Sizilien (1194-1197)
Konstanze Königin von Sizilien (1194-1198)
FRIEDRICH I. König von Sizilien (1197-1250)
KONRAD König von Sizilien (1250-1254)
Konradin von Schwaben König von Sizilien (1254-1258) + 1268
Manfred König von Sizilien (1258-1266)

Das Ende der normannischen Dynastie in Sizilien: DIE SIZILIANISCHE DYNASTIE DER HOHENSTAUFER
Da Wilhelm II. keine leiblichen Erben besaß, hatte er schon beizeiten Vorkehrungen zur Sicherung der Nachfolge getroffen. 1186 hatte er Konstanze, Tochter König Rogers II. und letzte legitime Nachfahrin der Dynastie der HAUTEVILLE, mit HEINRICH VI., dem Sohn und Erben FRIEDRICH BARBAROSSAS, verheiratet. Diese Lösung fand einen heftigen Gegner im Papst, der sich als oberster Lehnsherr des Königreiches betrachtete, da dadurch die Präsenz des Kaisers in S-Italien ermöglicht wurde, die Rom bis dahin immer verhindert hatte. Auch ein Teil des Adels des Königreiches bekämpfte deise Heirat und erhob Graf Tankred von Lecce, einen illegitimen Enkel Rogers II., zum König. Der darauffolgende Krieg zwischen HEINRICH VI. und Tankred endete mit dem Sieg des Kaisers und führte Ende 1194 zur Unio Regni ad Imperium. Bei seinem Tod am 28. September 1197 hintereließ HEINRICH VI. das Königreich seiner Gemahlin Konstanze und ihrem gemeinsamen Sohn FRIEDRICH II.
Nach dem plötzlichen Tod Konstanzes (1198) übernahm Papst Innozenz III. formals die Regentschaft über das Königreich, die tatsächliche aber in eine Zeit der Anarchie, des Streites unterschiedlicher politischer Interessen fiel, der auch die staatlichen Verwaltungsstrukturen zerrüttete. Als FRIEDRICH 1208 für volljährig erklärt wurde und selbst die Herrschaft übernahm, gelangen ihm wichtige Erfolge gegen die anarchischen Zustände. Auf päpstliches Betreiben unternahm er gegen den Rat aller einen abenteuerlichen Zug nach Deutschland und ließ sich am 25. Juli 1215 in Aachen zum König krönen. Mit großem diplomatischen Geschick überwand er den Widerstand des Papstes gegen die neue Union des Königreiches Sizilien und des Königreiches, wurde 1220 zum Kaiser gekrönt und kehrte dann in das Königreich Sizilien zurück. Sofort leitete er die Reorganisation der Verwaltungsstrukturen in die Wege, die während seiner langen Abwesenheit in Verfall geraten waren. Sie gipfelte 1231 in der Promulgation des epochalen Gesetzwerkes der Konstitutionen von Melfi. Sie spiegeln FRIEDRICHS Auffassung, daß er allein über die Staatsgewalt zu verfügen habe - dieser starre Absolutismus stellte ihn über die Gesetze des Staates und gab ihm die Entscheidungsgewalt über Tod und Leben seiner Untertanen. Unter der außergewöhnlichen Persönlichkeit des STAUFERS spielte das Königreich Sizilien eine erstrangige Rolle im Kontext der europäischen Politik der 1. Hälfte des 13. Jh. Entschieden betonte FRIEDRICH II. das Prinzip, daß jeder König "e´rex in regno suo" sei. Solidarisch mit den übrigen Herrschern in Europa bekämpfte er rebellische Autonomiebestrebungen, da sie eine Gefahr für die Monarchien darstellten, und dann auch das Papsttum, das sich mit den rebellen verbündet hatte, um die autonome Königsgewalt auszuschalten. Entschlossen, sich der Einmischung der römischen Kirche in politische Belange zu widersetzen, beanspruchte er das Recht auf einen nationalen Klerus (dem die ehrenvolle Aufgabe anvertraut wäre, die Könige zu krönen), um so die nationalen Monarchien zu stärken und genmeinsame Interssen der weltlichen Politik zu verfolgen.
Bei seinem Tode am 13. Dezember 1250 in Castel Fiorentino in Apulien hinterließ FRIEDRICH testamentarisch as Königreich Sizilien seinem Sohn KONRAD, der auch sein Thronerbe im Reich war. Erst nach langem Kampf gegen die antistaufischen Aufständischen im Königreich Sizilien, die vom Papst unterstützt wurden, trat KONRAD sein Erbe an. Er starb bereits 1254 und hinterließ das Königreich seinen Sohn Konradin und der Regentschaft Bertholdss von Hohenburg. Die Minderjährigkeit des designierten Thronerben und die Versuche des Papstes, sich des Königreiches zu bemächtigen, das er als Teil des Patrimonium Petri ansah, schufen die Voraussetzungen, daß der illegitime (später legitimierte) Sohn FRIEDRICHS II., Manfred, am 10. August 1258 in der Kathedrale von Palermo zum König von Sizilien gekrönt wurde. In seiner kurzen, aber intensiv genutzten Regierungszeit (1258-1266) erlebten das kulturelle Leben des Königreiches und die Verwaltungsorganisation einen deutlichen Aufschwung. Auch die Geschicke der staufischen Partei in Oberitalien wandten sich für kurze Zeit zum besseren. Dies alles konnte jedoch die systematischen Aktionen des Papstes nicht hemmen, der seine Ansprüche auf das Königreich weiterhin verfolgte und es einem der Fürsten Europas zu Lehen geben wollte. Schließlich schloß er mit dem Grafen von Provence, Karl, ein Abkommen. Dieser besiegte König Manfred am 26. Februar 1266 bei Benevent und nahm das Königreich in Besitz.